Der Buchsbaumzünsler stammt aus Ostasien und wird zu den Kleinschmetterlingen gezählt. In den Anfängen des 21. Jahrhunderts wurden die zur Familie der Crambidae gehörenden Schmetterlinge in unseren Breiten heimisch. Die Raupen des Buchsbaumzünslers können Buchsbäumen gefährlich werden und nachhaltige Schäden an Blättern und Rinde verursachen. Die Äste wirken dann wie abgestorben. Zwischen März und Oktober haben die gefräßigen Raupen Saison und es wird nach Möglichkeiten der Bekämpfung gesucht.

Grundlagen: die wichtigsten Fakten über Buchsbaumzünsler

Der hübsche Schmetterling steht allgemein im Fokus. Dies besitzt allerdings weniger ästhetische Gründe. Besonders Gartenbesitzer möchten den Falter schnellstmöglich wieder loswerden, sehen sie doch den Bestand ihrer Buchsbäume in Gefahr. Hatte der Falter bislang kaum natürliche Feinde, entdecken ihn Vögel oder Wespen vermehrt als Nahrungsquelle.

Merkmale: grüne Raupen mit schwarzen Punkten, Falter weiße Flügel mit braunem Rand
Größe: Raupen bis fünf Zentimeter, Schmetterlinge Flügelspannweite bis 45 Millimeter
Lebensweise: nachtaktiv, Raupe überwintert im Buchsbaum, in Kokon eingesponnen, Falter nutzt Buchsbaum zur Eiablage
Saison: ab Temperaturen um sieben Grad aktiv, zwischen März und Oktober
Vorkommen: ursprüngliche Heimat Ostasien, in Mitteleuropa 2007 erstmals nachgewiesen
Lebenserwartung: Schmetterlinge sterben nach der Paarung, etwa neun Tage
Eiablage: bis zu 150 Eier
Nahrung: Blätter und Rinde des Buchsbaumes

Steckbrief: Buchsbaumzünsler

Buchsbaumzünsler
Art: Lästling
Aktive Tageszeit: Tag, Nacht
Zum vollständigen Steckbrief
Befallszeitraum (Deutschland): von März bis Oktober
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Die Lebenszyklen und Stadien des Buchsbaumzünslers

Die Weibchen des Buchsbaumzünslers legen ihre Eier an den Rändern der Blätter des Buchsbaumes ab. Die Raupen wandern nach dem Schlupf in das Pflanzeninnere. Bis zur Entwicklung zur Puppe werden sechs Larvenstadien durchlaufen. Bei kühlen Temperaturen sind auch sieben Larvenstadien möglich. Abhängig von der Temperatur dauert dieser Prozess zwischen drei und zehn Wochen.

Eine Raupe kann über 40 Blätter der Buchsbäume vertilgen. Die erwachsene Raupe ist etwa fünf Zentimeter lang und verpuppt sich im Inneren der Buchsbäume zu einem lockeren Gespinst.

Um den Buchsbaumzünsler gezielt bekämpfen zu können, sollten sich Gartenbesitzer mit dessen Lebensweise näher befassen.

Die Entwicklungsstadien des Buchsbaumzünslers im Überblick:

  • Ei: Ablage an den Rändern der Buchsbaumblätter, Stadium dauert maximal drei Tage
  • Raupe: Entwicklung über sechs Stadien, bei Temperaturen um 25 Grad Dauer drei Wochen, bei kälteren Temperaturen bis zu zehn Wochen, pro Raupe über 40 Buchsbaumblätter gefährdet, Überwinterung im Kokon im dritten oder vierten Raupenstadium
  • Puppe: schneller Schlupf der Falter, Dauer etwa eine Woche im Sommer, verlassende Puppenhülsen gut zu erkennen
  • Schmetterling: nachtaktive Falter, Lebensdauer acht bis neun Tage, Eiablage 100 bis 150 Stück

Schadwirkung des Buchsbaumzünslers

Die Raupe des Buchsbaumzünslers kann Buchsbäume nachhaltig schädigen. Stark befallene Gewächse verfärben sich zu einem hellen Beige. Die Blätter werden meist bis auf die Blattrippen vertilgt. Häufig bleibt nur der Stiel sichtbar.

Junge Raupen hinterlassen einen sogenanntenSchabefraß, wobei die Blätter nur in ihrer oberen Schicht geschädigt werden und helle Blattflecken entstehen. Wurden die Blätter komplett vernichtet, machen sich die gefräßigen Raupen über die Rinde her. Alle über der Schadstelle befindlichen Pflanzenteile sterben daraufhin ab.

Der Buchsbaum ist von einem Gespinst umgeben. Wer genau hinschaut, kann im Gespinst die grünen Kotkügelchen der Raupen erkennen. Die Raupen selbst sind durch ihre grüne Färbung gut getarnt und oft nicht auf den ersten Blick im Buchsbaum zu erkennen.

So lässt sich der Befall mit dem Buchsbaumzünsler erkennen

Da die Raupen selbst nur schwer auszumachen sind, ist es dienlicher, zunächst nach den äußeren Anzeichen eines Befalls zu schauen. Diese können nicht übersehen werden und lassen auf die Aktivität der Raupen des Falters schließen:

  • helle Flecken auf der Blattoberseite
  • Fraßspuren in den oberen Blattschichten (Schabefraß der jungen Raupen)
  • abgefressene Blätter bis in die Mittelrippen
  • komplett abgefressene Blätter
  • Rinde abgefressen und gelblich verfärbt
  • weiße Gespinste
  • grüne Kotkrümel im Gespinst
  • bei näherem Hinsehen Raupen im Buchsbaum erkennbar

Diesen Schaden richten Buchsbaumzünsler an

Die Schadwirkung ist abhängig vom Ausmaß des Befalls. Werden die Raupen nicht rechtzeitig erkannt und bekämpft, besteht die Gefahr, dass die Pflanzen komplett vernichtet werden. Besonders häufig vom Buchsbaumzünsler befallen werden der Gewöhnliche Buchsbaum (Buxus sempervirens) und der Kleinblättrige Buchsbaum (Buxus microphylla).

Im frühen Stadium ist ein Befall nur schwer zu erkennen, da sich das Schadbild noch in Grenzen hält und die grünlichen Raupen nur schwer auszumachen sind. Unmittelbar nach dem Schlupf wandern die Raupen in das Pflanzeninnere und beginnen mit dem Blattfraß, der sich zunächst nur auf die oberen Blattschichten beschränkt.

In den weiteren Raupenstadien wird das Schadbild deutlicher. Auf die Anzeichen haben wir bereits hingewiesen. Wer ein größeres Schadbild verhindern möchte, kann durch das Aufstellen von Buchsbaumzünsler Fallen einem frühzeitigen Befall begegnen und unter Umständen die Eiablage verhindern.

Buchsbaumzünsler bekämpfen mit diesen Tipps

Der Buchsbaumzünsler ist eine Gefahr für jeden Pflanzenfreund. Breiten sich die Raupen unbemerkt aus, sind viele Pflanzen kaum noch zu retten. Für die Buchsbaumzünsler Bekämpfung gibt es verschiedene Möglichkeiten. Wird der Befall rechtzeitig erkannt, können folgende Maßnahmen einer biologischen Bekämpfung zuverlässig greifen.

  • Raupen absammeln: Beim rechtzeitigen Erkennen können Pflanzenfreunde die Raupen vom Buchsbaum absammeln. Ein gutes Auge ist Voraussetzung, um die gut getarnten Raupen auszumachen. Beim Absammeln sollten Handschuhe getragen werden. Buchsbäume sind giftig und können unter Umständen allergische Reaktionen auslösen. Abgesammelte Raupen dürfen nicht auf den Kompost, denn sie würden auf die Pflanze zurückkehren. Die Entsorgung kann über den Restmüll geschehen.
  • Rückschnitt der Pflanze: Wurde der Befall zu spät erkannt, sind bereits deutliche Spuren am Buchsbaum erkennbar. Die Pflanzen sollten daher kräftig zurückgeschnitten werden. Alle betroffenen Teile sind zu entfernen. Das Schnittgut darf nicht im Garten verbleiben. Der Restmüll oder die Verbrennung sind angezeigt. Damit keine Raupen übersehen werden, sollte vor dem Rückschnitt ein helles Tuch um die Pflanze gelegt werden, damit die Raupen gut sichtbar werden.
  • Entsorgung der Pflanze: Nicht jeder Buchsbaum überlebt den Befall. Ist die Rinde bereits geschädigt, dringen Pilze und Keime zur Pflanze vor. Um eine weitere Ausbreitung zu verhindern, ist die Entsorgung der kompletten Pflanze die beste Option.
  • Natürliche Fressfeinde anlocken: In den letzten Jahren sind Vögel vermehrt auf den Geschmack der Raupen gekommen. Wer Vögel in seinen Garten lockt, wird damit eine gute Waffe gegen den Schädling parat haben. Es können Vogelhäuschen in der Nähe des Buchsbaums aufgestellt werden. Der Buchsbaumzünsler steht bei Kohlmeisen, Spatzen oder Buchfinken auf dem Speisezettel. Auch Wespen sind vermehrt im Gespräch, als natürliche Fressfeinde des Buchsbaumzünslers zu gelten. Ob die Wirkung tatsächlich nachhaltig erscheint, ist noch nicht hinreichend geklärt.
  • Buchsbaum abdecken: Die Larven des Buchsbaumzünslers vertragen keine Hitze. Wird die Pflanze an einem heißen Tag in schwarze Folie verpackt, sterben die Raupen ab. Der Pflanze schadet die Behandlung nicht. Jedoch bleiben auch die Eier des Falters davon unberührt. Die Hitzebehandlung sollte wöchentlich wiederholt werden, damit alle Raupen-Generationen zuverlässig entfernt werden.
  • Wasserdruck: Die Behandlung mit einem harten Wasserstrahl kann bei der Raupenbekämpfung helfen. Die Raupen werden aus der Pflanze gespült. Damit diese nicht auf dem Rasen verlorengehen, sollte der Boden auch hier mit einer hellen Unterlage versehen werden.
  • Neemöl: In Asien geht man mit Neemöl seit längerer Zeit erfolgreich gegen den Buchsbaumzünsler vor. Die komplette Pflanze sollte eingesprüht werden. Nach zehn Tagen ist der Vorgang zu wiederholen.
  • Essig: Für die biologische Bekämpfung des Buchsbaumzünslers eignet sich auch eine Essigmischung, die leicht selbst hergestellt werden kann. Hierfür werden auf einen halben Liter Wasser vier Esslöffel Essig, etwas Öl und einige Tropfen Spülmittel gegeben.

Buchsbaumzünsler bekämpfen
Buchsbaumzünsler bekämpfen

Buchsbaumzünsler vorbeugen: die besten Maßnahmen

Damit der Buchsbaumszünsler davon abgehalten wird, die Pflanze zur Eiablage zu nutzen, können einige Vorbeugungsmaßnahmen zur Anwendung kommen:

  • Kontrolle der Pflanze: Zwischen Frühling und Herbst sollten die Pflanzen regelmäßig auf die genannten Anzeichen hin kontrolliert werden.
  • Augen auf beim Pflanzenkauf: Damit die Raupen nicht bereits beim Kauf des Buchsbaumes eingeschleppt werden, sollte die Pflanze schon vor der Anschaffung gründlich in Augenschein genommen werden.
  • Pflanze stärken: Gesunden und kräftigen Pflanzen kann ein Befall mit dem Buchsbaumzünsler weniger anhaben. Als allgemeines Stärkungsmittel haben sich Algen- oder Muschelkalk bewährt.

Zusammenfassung & Fazit

Der Buchsbaumzünsler kennt im heimischen Garten nur ein Ziel. Buchsbäume können bei starkem Befall komplett vernichtet werden. Die Raupen sind den ganzen Sommer aktiv und im Gewächs nur schwer zu erkennen. Eine regelmäßige Kontrolle kann einem Befall vorbeugen. Gegen den Buchsbaumzünsler müssen keine chemischen Mittel eingesetzt werden. Die biologische Schädlingsbekämpfung ist gut wirksam. Ebenso hat der Schädling in den letzten Jahren mit Vögeln und Wespen natürliche Feinde gewonnen, welche bei der Bekämpfung helfen können.

FAQ zum Thema Buchsbaumzünsler

Meist ist der Buchsbaum das alleinige Ziel. Nachgewiesen sind jedoch auch der Befall von Stechpalmen oder Spindelsträuchern. Daher ist es ratsam, auch diese Pflanzen auf die genannten Anzeichen eines Befalls hin zu kontrollieren.

Pro Gartensaison kommt es zur Bildung von drei Raupengenerationen. Daher sind die Schädlinge zwischen April und Oktober aktiv.

Dies war noch bis vor wenigen Jahren nicht der Fall. Heute sind heimische Vogelarten wie Kohlmeise, Spatz oder Buchfink nicht mehr abgeneigt, die Schädlinge zu verzehren. Auch einige Wespenarten wurden dabei beobachtet, wie sie gezielt den Buchsbaum aufsuchen und die Raupen vernichten.

Es gibt einige wirkungsvolle Hausmittel. Helfen können ein harter Wasserstrahl oder die Abdeckung mit einer dunklen Folie an warmen Sommertagen. Auch das Bakterium Bacillus thuringiensis hat sich gegen die Raupen bewährt.

Mit der Behandlung der Pflanzen kann begonnen werden, sobald die Temperaturen auf sieben Grad gestiegen sind. Die Spritzung kann in einigem Abstand den ganzen Sommer erfolgen. Bewährt haben sich Neemöl oder eine Essiglösung.

Ein Befall mit dem Buchsbaumzünsler muss nicht gemeldet werden. Es geht allein darum, die Pflanze zu retten und den Schädling schnellstmöglich und nachhaltig zu bekämpfen.