Maulwürfe entpuppen sich schnell als unangenehme Zeitgenossen und verärgern Hobbygärtner durch ihre auf Beeten und Rasenflächen aufgetürmten Erdhügel. Im Frühling wird dadurch Saatgut verschüttet und nährstoffarme Erde nach oben befördert. Ein weiteres Ärgernis sind gepflasterte und planierte Wege, die durch die Maulwurfgänge absacken.

Der Maulwurf ist ein wichtiger Nützling und steht unter Naturschutz. Es ist untersagt, Maulwürfe zu fangen oder zu töten. Wer sich nicht mit Maulwürfen im Garten arrangieren kann, muss Wege finden, sie wirkungsvoll und zugleich schonend zu vertreiben. Im Folgenden werden Möglichkeiten genannt, wie sich Maulwürfe vertreiben lassen, ohne ihnen zu schaden.

Grundlagen: Die wichtigsten Fakten über Maulwürfe

Maulwürfe sind anhand ihrer eifrigen Buddeltätigkeit und der dadurch aus dem Boden schießenden Mini-Vulkane kaum zu übersehen. Den Maulwurf selbst bekommen Gartenbesitzer allerdings kaum zu Gesicht. Die Tiere sind sehr scheu und zudem nachtaktiv.

Folgende Stichpunkte machen mit der Anatomie und Lebensweise von Maulwürfen vertraut:

Arten: In Eurasien und Nordamerika leben etwa 50 Maulwurfarten. In Mitteleuropa ist allein der Europäische Maulwurf heimisch.
Aussehen: Maulwürfe werden maximal 20 Zentimeter groß und können bis zu 170 Gramm wiegen. Kennzeichnend sind der walzenförmige Rumpf und der zugespitzte Kopf, der auf einem sehr kurzen Hals aufsitzt. An den kurzen Gliedmaßen sind die mit Krallen behafteten Zehen kennzeichnend. Das Fell erscheint weich und seidig.
Lebensraum: Maulwürfe kommen nur auf der Nordhalbkugel vor. Der Lebensraum in Eurasien erstreckt sich von Großbritannien und der Iberischen Halbinsel bis nach Japan. Im Norden Amerikas sind Maulwürfe von Kanada bis nach Nordmexiko verbreitet. In polaren Regionen, Trockengebieten und im Hochgebirge sind die Tiere nicht anzutreffen.
Lebensweise: Die meisten Vertreter der Maulwürfe leben unterirdisch und graben die charakteristischen Hügel. Zur Tierfamilie zählen auch die Desmane als Wasserbewohner und einige an Spitzmäuse erinnernde Arten, die oberirdisch leben.
Nahrung: Maulwürfe vertilgen Insekten und deren Larven, Ringelwürmer und Regenwürmer. Auch kleine Wirbeltiere stehen gelegentlich auf der Speisekarte. Die Stoffwechselrate des Maulwurfs ist außergewöhnlich hoch. Daher müssen die Tiere täglich sehr viel Nahrung aufnehmen. Ist dies nicht gesichert, kann der Maulwurf einen Tag ohne Nahrungsaufnahme nicht überleben.
Saison:  Maulwürfe sind ganzjährig anzutreffen. Dabei treten drei besonders aktive Phasen in den Vordergrund. In der Paarungszeit zwischen Januar und März graben die Männchen eifrig neue Gänge. Im Sommer befinden sich die Jungtiere auf der Suche nach einem eigenen Revier. Dieses kann eine Fläche von bis zu mehreren tausend Quadratmetern umfassen. Im Herbst setzt die vermehrte Nahrungssuche für den Wintervorrat ein.
Fortpflanzung: Die Tragzeit des Maulwurfs liegt zwischen 28 und 50 Tagen. Es werden ein bis neun Jungtiere geboren. Meist gebären Maulwürfe in den Frühlingsmonaten.
Lebenserwartung: Maulwürfe besitzen eine recht geringe Lebenserwartung, die zwischen drei und fünf Jahren liegt.

Maulwurf und Naturschutz – diesen Nutzen hat der Maulwurf

Ist ein Maulwurf im Garten aufgetaucht, sorgt dies meist für Unbehagen. Die Minikrater auf Rasen und Beeten lassen den Gedanken aufkommen, den Maulwurf bekämpfen zu müssen. Doch was das Auge weniger erfreut, nützt dem Erdreich.

Die fleißigen Tunnelbauer vertilgen nicht nur scharenweise Insekten, sie lockern auch den Boden auf. Der Boden ist in Folge durchlässig und nährstoffreich. Das Gängesystem kommt der Erde zugute und sorgt mit seinem Drainage-Effekt dafür, dass sich Nässe nicht im Boden staut.

Die Paarungszeit ausgenommen gelten Maulwürfe als notorische Einzelgänger. Mit einer Maulwurfplage ist folglich nicht zu rechnen. Der Maulwurf vertreibt aus seinem Tunnelsystem nicht nur die eigenen Artgenossen, sondern auch Wühlmäuse, welche beachtlichen Schaden im Gemüsegarten anrichten können.

Maulwurf im Garten erkennen – so lebt der Maulwurf im Garten

Maulwürfe wären eher unscheinbare Zeitgenossen, würde ihre rege Bautätigkeit nicht auf ihre Anwesenheit schließen lassen. Die zahllosen Erdhügel, die sie in unserem Garten bauen, veranlassen dazu, dem possierlichen und nützlichen Erdbewohner zu Leibe zu rücken.

Hat sich der Maulwurf den eigenen Garten zum Domizil erkoren, lässt dies darauf schließen, dass die Bodenqualität dort als gut bewertet werden kann. Nur lockerer und nährstoffreicher Boden liefert Maulwürfen die notwendige Nahrungsgrundlage.

Ein Maulwurfshügel ist nicht zu übersehen. Er ist das Ergebnis überschüssigen Erdmaterials, welches beim Graben der unterirdischen Nester, Schlafkammern und Vorratsspeicher entsteht. Die Erde wird mit dem stark ausgeprägten Rüssel am Kopf der Tiere aus den Löchern nach oben geschoben.

Ohne die charakteristischen Hügel könnte der Maulwurf unter der Erde nicht überleben. Die Verdauung der Tiere kommt praktisch nie zum Stillstand. Dabei wird reichlich Kohlendioxid freigesetzt. Damit dient der Maulwurfshügel zur Belüftung der Gänge.

Wer die Maulwurfshügel flach drückt und festklopft, wird damit keinen Erfolg haben. Wenig später türmen sich die nächsten Hügel auf. Wird ein auffallend großer Hügel gesichtet, befindet sich dort vermutlich das auch als „Burg“ bezeichnete Winternest des Maulwurfs. Kennzeichnend für diesen Hügel ist ein ringförmiges Belüftungssystem, welches um den Maulwurfshügel herum verläuft.

Achtung Verwechslungsgefahr: Der Maulwurf und die Wühlmaus

Ähnlich dem Maulwurf sind auch Wühlmäuse ganzjährlich aktiv. Bei der Lebensweise gibt es jedoch einige Unterschiede. Während der Maulwurf nur lebende Beute vertilgt, machen sich Wühlmäuse über die Pflanzen her.

Wühlmäuse hinterlassen ein eher flaches Gangsystem, da sie unmittelbar unter der Erdoberfläche nach Nahrung suchen. Die Häufchen der Wühlmaus sind kleiner und unförmiger als ein Maulwurfhügel. Kennzeichnend ist auch das häufige Vorhandensein von Pflanzenresten zwischen der Erde.

Wer sich nicht sicher ist, mit welchem Eindringling er es zu tun bekommen hat, kann eine Verwühlprobe durchführen. Dazu wird der Gang an einer beliebigen Stelle geöffnet. Wurde die Öffnung am nächsten Tag repariert, sind Wühlmäuse am Werk.

Maulwurf vertreiben: Hausmittel, Tipps und spezielle Produkte

Die Abwehr von Maulwürfen ist allgemein begrenzt. Die Tiere dürfen nicht getötet werden. Auch Lebendfallen kommen für den Hobbygärtner nicht infrage. Gartenbesitzer werden erfinderisch, sie stecken Flaschen in die Haufen, installieren Ultraschallsummer oder streuen die verschiedensten Tabletten und Pulver aus. Scheitern wird auch, wer sich nicht an die Vorgaben hält und gegen Maulwürfe mit Wühlmausgift vorgehen möchte. Da Maulwürfe nur Lebendfutter zu sich nehmen, wird diese ohnehin untersagte Aktion scheitern.

Einige Maßnahmen und Mittel haben sich bewährt, wenn es darum geht, den Maulwurf schonend und im Sinne des Tierwohles aus dem heimischen Garten zu vertreiben:

Beseitigung der Maulwurfhügel

Wer die Hügel akribisch beseitigt, stresst den unliebsamen Gartenbewohner. Die Hügel können mit Harke oder Wasser und Gartenschlauch eingeebnet werden. Der Maulwurf muss daraufhin immer neu graben und wird sich vermutlich bald genervt nach einem neuen Revier umschauen.

Gitter verbauen

Recht zuverlässig sind feinmaschige Gitter, die bei der Beetanlage ins Erdreich eingesetzt werden. Dies stellt jedoch einen erheblichen Aufwand dar, da die Gitter bis knapp einen Meter in die Erde reichen sollten. Eine Garantie besitzt der Hobbygärtner damit nicht, denn oftmals wandern die Tiere auch oberirdisch in neue Reviere ein.

Pflanzen als Abwehr

Einige Pflanzen schaffen es, Maulwürfe mit ihrem Geruch abzuschrecken. Dazu zählen Kaiserkrone, Holunder, Wermut oder Tagetes.

Unliebsame Gerüche

Die Sinnesorgane des Maulwurfs sind sehr gut ausgeprägt. Daher fühlen sich die Tiere durch intensive Gerüche schnell gestört. Einen abschreckenden Geruch verbreiten beispielsweise saure Milch, Essig, Knoblauch, Brennnesseln oder Tierhaare. Verwendet werden können auch handelsübliche Produkte, die als geruchsintensive Vergrämungsmittel für eine schonende Vertreibung von Maulwürfen aus dem Garten sorgen können. Bekannte Produkte dieser Kategorie sind „Maulwurf-Raus“ oder „Maulwurf-Schreck“.

Alkohol

Auch Alkohol kann Maulwürfe vertreiben, ohne den Tieren Schaden zuzufügen. Während sich leere Schnapsflaschen, die in den Erdhügeln positioniert werden als wenig effektiv erweisen, haben Hobbygärtner mit in Spiritus getränkten Tüchern gute Erfahrungen gemacht. Die Wirkung erstreckt sich auf einen Radius von drei bis fünf Metern in der Nähe der Hügel.

Störende Geräusche

Ein Maulwurf lässt sich ebenfalls mit akustischen Signalen und Schallwellen vertreiben, denn er besitzt ein feines Gehör. Es finden sich viele Bastelanleitungen zu sogenannten Maulwurfsschrecks, aber man sollte hier auf professionelle Ultraschall-Geräte vertrauen. Alternativ kann man Flaschen schräg in den Hügel stecken: Der vom Wind erzeugte laute Ton ist für den Maulwurf sehr lästig. Etwas aufwändig sind Eisenstangen in der Erde, gegen die in regelmäßigen Abständen geschlagen werden muss, um die Schwingungen direkt in den Boden abzugeben.

Einem Maulwurf vorbeugen – so kann es klappen

Es ist möglich, dem Fall von Maulwürfen im Garten vorzubeugen. Dabei sind konsequentes Vorgehen und eine gewisse Ausdauer notwendig. Die Maßnahmen zielen darauf ab, Maulwürfe am Graben zu hindern und damit dazu zu bewegen, sich ein neues Domizil zu suchen. Ganz im Sinne der DFNT-Philosophie geht es auch bei den vorbeugenden Maßnahmen um Umweltfreundlichkeit und Tierwohl.

Folgende Maßnahmen können der Vorbeugung dienen:

  • Wurzelsperre anlegen: Diese Maulwurfbarrieren verlaufen horizontal. Es handelt sich um enge Kunststoffgitter, deren Verlegung unter der Grasnarbe vorgenommen wird. Primär werden Wurzelsperren eingebracht, um bestimmte Pflanzen daran zu hindern, sich auszubreiten. Gleichzeitig kann damit aber verhindert werden, dass der Maulwurf die Erde nach oben befördern kann. Keinen Einfluss hat das Anlegen von Wurzelsperren auf das unterirdische Vorhandensein von Gängesystemen. Damit die Maulwürfe nicht über der Wurzelsperre ihre Gänge anlegen, ist diese nur wenige Zentimeter unterhalb der Grasnarbe anzulegen. Gegen Wühlmäuse hilft diese Vorbeugungsmaßnahme nur bedingt, denn häufig werden die Gitter von den Nagern durchgebissen.
  • Rasenkantensteine setzen: Das Setzen von Rasenkantensteinen ist ein recht aufwendiges Unterfangen. Die Steine werden senkrecht in den Boden eingebracht. So lassen sich verschiedene unterirdisch abgegrenzte Bereiche schaffen. Durch die Begrenzungen entsteht ein geordnetes Gartenbild. Maulwürfe werden in ihrem Tatendrang gehemmt und wechseln das Revier.
  • Sperrzaun errichten: Die beste Methode, seinen Garten zuverlässig und nachhaltig vor Maulwürfen zu schützen ist ein Sperrzaun. Dieser wird nicht nur um bestimmte Bereiche von Rasen oder Beet errichtet, sondern verläuft um das komplette Grundstück. Es wird einige Zeit kosten, die gesamte Grundstücksgrenze durch einen engmaschigen Zaun zu markieren. Der Zaun sollte etwa 50 Zentimeter in den Boden eingelassen werden. Wem der Zaunbau zu aufwendig erscheint, der kann auch auf spezielle genoppte Folien zurückgreifen. Diese können nachträglich eingebaut werden. Es ist nur ein schmaler Graben erforderlich.

5 Fakten über den Maulwurf

  1. Der Maulwurf darf nicht bekämpft werden, da er unter Artenschutz steht
  2. Maulwürfe sind nützliche Tiere und helfen, den Boden aufzulockern
  3. Maulwürfe fressen zahlreiche verschiedene Insektenarten
  4. Der Maulwurf kann pro Tag bis zu 20 Erdhügel anlegen
  5. Maulwürfe lassen Pflanzen unberührt und nehmen nur lebende Nahrung zu sich

Zusammenfassung & Fazit

Durch seine zahlreichen Erdhügel verrät sich der ansonsten scheue und unauffällige Maulwurf. Im Gegensatz zur Wühlmaus genießen Maulwürfe Artenschutz und dürfen nicht direkt bekämpft, geschweige denn getötet werden. Es ist sogar von Vorteil, sich mit den Tieren zu arrangieren. Maulwürfe lockern die Erde auf und vertilgen zahlreiche Insekten. Dies hat positiven Einfluss auf die Bodenqualität.

Soll nach Möglichkeiten der natürlichen Vertreibung gesucht werden, bieten sich verschiedene Varianten. Den Tieren darf nicht geschadet werden. Wer Maulwürfe vertreiben möchte, kann die Maulwurfhügel ausdauernd einebnen. Effektiv sind zum Beispiel engmaschige Zäune und Wurzelsperren, die unterirdisch verlaufen. Die sensiblen Tiere lassen sich aber auch mit verschiedenen unangenehmen Gerüchen und Geräuschen aus ihrem Revier vertreiben. Eine Maulwurffalle sollte und darf nicht aufgestellt werden.

Häufige Fragen zum Thema Maulwurf

Bestimmte Pflanzen wie die stark riechende Kaiserkrone oder ein Sud aus Brennnesseln oder Holunder vertreiben Maulwürfe zuverlässig. Einen unangenehmen Geruch besitzen auch Buttermilch, Rasierwasser oder Mottenkugeln. Auch Meerrettich oder Knoblauch können die Tiere durch ihre Ausdünstungen in die Flucht schlagen.

Hier spielt die geringe Lebenserwartung des Maulwurfs dem Hobbygärtner in die Karten. Die Tiere werden selten mehr als drei Jahre alt. Laut Bundesartenschutzverordnung § 1 stehen Maulwürfe unter besonderem Schutz. Die Tiere zu jagen zu töten oder massiv zu stören ist untersagt.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten. Am effektivsten ist ein engmaschiger Zaun, der um das gesamte Grundstück unterirdisch verläuft. Die Hügel zu zerstören, löst bei den Tieren eine Stresssituation aus, derer sie instinktiv aus dem Weg gehen. Den Fluchtreflex lösen auch unter dem Begriff Maulwurfschreck im Handel befindliche Produkte aus.

Den Maulwurf fangen oder töten ist verboten. Infrage kommen lediglich Maßnahmen der Vertreibung. Hobbygärtner können zu bestimmten Pflanzen oder Substanzen greifen, die einen für die Tiere unangenehmen Geruch freisetzen.

Maulwürfe sind zwischen zehn und zwanzig Zentimeter groß und wiegen nicht mehr als 100 Gramm. Auffällig sind die großen Vorderfüße mit ihren Grabschaufeln und die längliche Schnauze mit ihrem Rüssel. Der Maulwurf besitzt unauffällige Augen, die ihm ermöglichen, Hell und Dunkel zu unterscheiden.

Maulwürfe vertilgen im Laufe eines Jahres bis zu 20 Kilogramm an Würmern und Insekten. Bevorzugt stehen Schnecken, Spinnen, Engerlinge oder Drahtwürmer auf dem Speiseplan. Auch vor jungen Mäusen macht der Maulwurf nicht Halt. Pflanzliche Nahrung wird nicht aufgenommen.